Auch hier gilt: Alles, was nun folgt, könntest Du theoretisch auch uns überlassen.
Aaaber …
Stell dir vor, Du möchtest dein Arbeitszimmer neu tapeziert haben. Du findest einen Anstreicher und bittest um einen Kostenvoranschlag. Ihr vereinbart einen Termin, und der gute Mann kommt sich das Zimmer anschauen und ausmessen.
»Jau«, sagt er anschließend, »das wird dann wohl alles in allem so um die drei Tage Arbeit, ne? Wird also um die neunhundert Euro kosten.«
»Oops«, sagst Du.
»Na ja«, sagt er, »das Wichtige, die Arbeit für den Fachmann, ist ja eigentlich das, was Sie nicht selber machen können – das Tapezieren, ne?«
»Allerdings«, bestätigst Du.
»Wenn Sie sich nicht zu schade für ein bisschen Vorarbeit sind, könnte es aber alles etwas billiger werden, ne?«
»Aha … Zum Beispiel?«
»Na ja«, sagt der Fachmann, »wenn Sie, bevor ich anrücke, schon mal die alte Tapete abreißen und selber entsorgen, dann ist das für mich schon mal ein Tag weniger – dann kostet es nur noch sechshundert, ne …?
Wofür entscheidest Du dich? Würdest Du nicht liebend gern diese Vorarbeit leisten?
Nun errechnen die Honorare von lektorat-und-tat sich zwar nicht nach Stundenlohn oder Tagespauschalen, sondern nach Seitenpreisen, aber wie Du unter »Was kostet das?« gesehen hast, gibt es da einen Spielraum. Der ins – nun ja: Spiel kommt, wenn wir feststellen, ein Manuskript enthält so viele – vermeidbare – Fehler und Schwächen, dass wir nach dem Probelektorat (vielleicht aber auch erst nach 75 Seiten) zu dem Schluss kommen müssen, allein die Beschäftigung mit diesen Fehlern hält uns dermaßen auf, dass wir zum eigentlich wichtigen Teil unserer Arbeit, dem Fachmännischen, erst einmal gar nicht kommen.
Davon abgesehen wird eine tiefer gehende Beschäftigung mit Stil und Inhalt natürlich unangenehm erschwert, wenn wir uns durch ein Manuskript kämpfen müssen, das vor lauter roten Korrekturspuren und zahllosen Kommentaren ziemlich unübersichtlich und kaum lesbar wird.
In dem Fall müssten wir leider unsere ursprüngliche Honorarvorstellung nach oben korrigieren.
Daher gilt auch für unser Lektorat, was für den Tapezierer gilt: Für alles, was Du selbst erledigen kannst, brauchst Du nicht uns. Unsere Bitte deshalb: Schau dir die folgenden Hinweise gut an, nimm dir die Zeit und mach dir die Mühe, dein Manuskript dahingehend noch einmal zu überarbeiten, bevor Du es uns übermittelst.
Vieles davon mag dir profan erscheinen, aber Du würdest dich wundern, wie viele Manuskripte wir bekommen, in denen all das so gut wie keine Berücksichtigung findet.
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